Roggenmehle
Roggenmehl ist eines der ältesten und wichtigsten Getreidemehle und spielt eine zentrale Rolle in der Backkultur, besonders in Deutschland und Nordeuropa. Im Vergleich zu Weizenmehl hat Roggenmehl einen kräftigeren Geschmack und wird oft in rustikalen Broten verwendet. Das Besondere an Roggenmehl ist seine Fähigkeit, viel Wasser zu binden, was zu besonders saftigen und langlebigen Backwaren führt. Roggenmehl enthält zudem wertvolle Mineralstoffe und Ballaststoffe, die es zu einer gesunden Wahl für viele Backrezepte machen.
Roggenmehl Typ 1150: Was macht es besonders und wofür eignet es sich?
Roggenmehl Typ 1150 ist ein mittleres Mehl mit einem charakteristischen, leicht grauen Farbton und einer ausgezeichneten Balance zwischen Geschmack und Textur. Es bietet die perfekte Grundlage für herzhafte Brote, Brötchen und Mischbrote. Dank seiner spezifischen Mahlung sorgt es für eine saftige Krume und verleiht den Backwaren eine aromatische Note.
Dieses Mehl eignet sich hervorragend, wenn Sie kräftige, rustikale Brote backen möchten, die durch die Kombination aus Roggen und anderen Mehlsorten wie Weizen oder Dinkel besonders gut aufgeht. Roggenmehl Typ 1150 ist besonders für Mischbrote geeignet, da es die richtige Menge Feuchtigkeit speichert und die Struktur der Krume optimiert. Es sorgt für eine weiche, aber gleichzeitig stabilere Textur als hellere Roggenmehltypen, was es zu einer idealen Wahl für die Herstellung von Brot mit einer gut ausgeprägten, aromatischen Kruste macht.
Die Herstellung von Roggenmehl: Vom Korn bis zum Mehl
Die Herstellung von Roggenmehl beginnt mit der Ernte des Roggens, meist im Sommer. Nach der Ernte wird das Korn gründlich gereinigt, bevor es in der Mühle gemahlen wird. Roggenmehl unterscheidet sich von Weizenmehl dadurch, dass es weniger Klebereiweiß enthält und deshalb oft mit Weizenmehl gemischt wird, um eine bessere Teigstruktur zu erhalten. Der Mahlprozess kann bis zu zwölf Stufen umfassen, wobei die unterschiedlichen Mehltypen durch unterschiedliche Mahlgrade entstehen – von hell bis dunkel, je nachdem, wie viel von der Schale mitverarbeitet wird.
Roggenmehl und Roggenvollkornschrot im Vergleich: Welches passt zu Ihrem Rezept?
Ob Roggenmehl oder Roggenvollkornschrot – beide Produkte stammen aus dem gleichen Rohstoff, dem Roggenkorn, aber sie unterscheiden sich in der Verarbeitung.
- Roggenmehl ist fein gemahlen und eignet sich hervorragend für weiche, saftige Teige, die eine gute Gashaltung benötigen.
- Roggenvollkornschrot hingegen enthält noch gröbere Partikel des gesamten Korns, einschließlich der Schalen. Dies verleiht ihm eine festere Textur und einen intensiveren Geschmack.
Verwendung von Roggenmehl in der Backstube: Tipps und Tricks
Roggenmehl bringt viele Vorteile, aber auch besondere Anforderungen mit sich. Da es weniger Gluten enthält, ist es schwieriger, Teige ausschließlich mit Roggenmehl zu lockern. Daher wird es oft in Kombination mit Weizenmehl verwendet. Tipp: Je mehr Roggenmehl in einem Teig verwendet wird, desto wichtiger wird die Zugabe von Sauerteig oder einer anderen Säurequelle. Bei der Teigzubereitung sollte der Teig ausreichend Zeit zum Gehen und Ruhen bekommen, da Roggenmehl eine lange Quellzeit benötigt. Um eine besonders dicke Kruste zu erzielen, empfiehlt es sich, Roggenbrote bei niedriger Temperatur länger zu backen.
Warum Roggenmehl die perfekte Wahl für Sauerteigbrot ist
Roggenmehl ist besonders gut für die Herstellung von Sauerteigbrot geeignet. Der hohe Gehalt an Pentosanen – einer Art löslicher Ballaststoffe – hilft dabei, das Teiggerüst zu stabilisieren und die Gashaltung zu fördern. Zudem benötigt Roggenmehl wenig bis keine zusätzliche Hefe, da die natürliche Säurebildung des Sauerteigs die Lockerung des Teigs übernimmt. Roggenbrote zeichnen sich durch ihre besonders lange Frischhaltung aus, was sie ideal für den täglichen Genuss macht.
Lagerung und Haltbarkeit von Roggenmehl: So bleibt es frisch
Damit Roggenmehl seine Frische und Nährstoffe behält, sollte es trocken, kühl und lichtgeschützt gelagert werden. Am besten bewahrt man Roggenmehl in einem luftdichten Behälter auf, um es vor Feuchtigkeit und Schädlingen zu schützen. In der Regel bleibt Roggenmehl bis zu 18 Monate haltbar. Achten Sie beim Kauf darauf, nur so viel Mehl zu kaufen, wie Sie in absehbarer Zeit verbrauchen können.